Uferpark
Die Landesgartenschau 2020 ist für Überlingen das größte Zukunftsprojekt der nächsten 50 Jahre. Sie verknüpft thematisch und optisch nicht nur viele Gärten und Grünflächen in der Stadt, sondern auch Stadt, Land und See. Nur durch die erste Landesgartenschau am Bodensee, vom Land Baden-Württemberg mit fünf Millionen Euro bezuschusst aus dem Programm „Natur in Stadt und Land“, erhält Überlingen einen dauerhaften, rund sechs Hektar großen Uferpark am westlichen Stadteingang mit attraktiven Freizeit- und Spielbereichen.
Der Park schafft mit seiner naturnahen Ufergestaltung großflächig neue Seezugänge und Freiräume. Das fördert das Land zusätzlich mit rund 1,3 Millionen Euro aus Mitteln des ökologischen Gewässerausbaus. Auf bislang versiegelten Flächen, die gewerblich oder als Parkplatz genutzt wurden, entsteht ökologisch wertvolles Grün. Gleichzeitig wird innerhalb der Stadt vorhandenes Grün gestalterisch aufgewertet und vernetzt. Erhebliche Investitionen fließen auch in die Umgestaltung der Uferpromenade mit Landungsplatz und Mantelhafen im Zuge der Landesgartenschau.
relais Landschaftsarchitekten (Berlin/Stuttgart) hatten 2012 den Ideen- und Realisierungswettbewerb gewonnen, der die Basis für die weitere Planung des Uferparks bildete. Marianne Mommsen und Gero Heck stellten dem urbanen Ufer der Altstadt bewusst einen landschaftlich geprägten Entwurf im westlichen Stadteingang gegenüber. Die Ufergestaltung steht im Spannungsfeld von ökologischem Anspruch und den Nutzungsanforderungen eines Bürgerparks. Standorttypische Flora und Fauna wurden stark berücksichtigt, unter anderem die Schwarzpappel.
Die Vielfalt der im Ansatz vorhandenen Gehölzstrukturen wurde wiederhergestellt. Nichtheimische Bäume und Pflanzen gerade im Bereich der Ufermauer wurden durch standorttypische heimische ersetzt. Extensive Wiesen mit heimischen Kräutern und Blumen und intensiv genutzte Rasenflächen wechseln sich ab. Gehölzpflanzungen wie Sanddorn, Schneeball, Purpur- und Rosmarinweide bilden entlang der Bahnhofstraße einen grünen Abschluss.
Eine Besonderheit ist die Ansiedlung des Strandrasens in einem Teil des Flachufers. Der Strandrasen am Bodensee ist besonders schützenswert. Hier blühen unter anderem das Bodensee-Vergissmeinnicht und die Strand-Schmiele, zwei Arten, die weltweit (fast) nur noch hier vorkommen und massiv vom Aussterben bedroht sind. Einen besonderen Beitrag dazu leistet die Gärtnerei der Stadt Überlingen, die die Pflanzen vermehrt. 14 000 Einzelpflanzen werden eingesetzt.
Voraussetzung für die Umgestaltung und ökologische Aufwertung des Ufers und die künftige bewegte Topographie war der Abbruch der fast einen Kilometer langen Ufermauer. Wesentlich für den neuen Uferpark war auch die Verlegung der Bahnhofstraße in Richtung Bahngleise.
Im Steiluferbereich des Bodensees wurden direkte Zugänge zum Wasser hergestellt. Die begehbaren Treppen, die dafür nötig waren, bestehen aus Steinen (Rorschacher Sandstein), die beim Abbruch der Ufermauer anfallen. Auf einer Fläche von rund 4 700 Quadratmetern werden Weidenstecklinge – Purpur- und Ohrweide – aus regionalen Beständen gepflanzt. Große Steine befestigen das Ufer, Wurzelstöcke im Wasser gewähren Klein- und Jungfischen Unterschlupf.
Das terrassierte Flachufer
Die Uferlandschaft wird sanft in drei Ebenen terrassiert, jeweils mit versetzten Treppenstufen verbunden. Auch dafür wurden Steine aus der abgebrochenen Ufermauer wiederverwertet.
Das Steilufer
Im Steiluferbereich des Bodensees werden direkte Zugänge zum Wasser hergestellt. Die begehbaren Treppen, die dafür nötig sind, bestehen aus Steinen (Rorschacher Sandstein), die beim Abbruch der Ufermauer anfallen. Auf einer Fläche von rund 4 700 Quadratmetern werden Weidenstecklinge – Purpur- und Ohrweide – aus regionalen Beständen gepflanzt. Große Steine befestigen das Ufer, Wurzelstöcke im Wasser gewähren Klein- und Jungfischen Unterschlupf.
Die Spiellandschaft
Die Spiellandschaft unmittelbar am Ufer des Bodensees ist das Highlight des Parks. Besonders spannend ist der Perspektivenwechsel. Es geht vom imaginären grünblauen Grund des Sees bis rauf auf die fast drei Meter hohe Plattform des gut elf Meter hohen Mastes. Der 60 Meter lange Trail aus Stangen und Seilen bietet für alle etwas, für Entdecker genauso wie für die ganz Mutigen mit viel Kondition.
Der Spielbereich für die größeren Kinder ist rund 1750 Quadratmeter groß, die kleineren Kinder können sich in einem eigenen, mit Hecken abgegrenzten und auf ihr Alter zugeschnittenen Spielbereich auf einer Fläche von 80 Quadratmetern austoben. Klettern, sich verstecken, balancieren – all das bietet die Spiellandschaft unter großen alten Bäumen im Herzen des Parks. Fischerboote und Fangnetze nehmen Bezug zum Bodensee und kommen in den verschiedensten Formen vor. Ergänzt werden die Bewegungsangebote durch vielfältige Schaukel- und Schwingmöglichkeiten sowie durch Rutschen, Rutschstange und Wipp- oder Wackelspiele. Ein am Himmel schwimmender Fischschwarm auf Federstahlstangen, ein Zerrspiegel und die Klangröhren sind für Rollator und Rollstuhl zugängliche Sinnesstationen. So können in diesem Bereich Jung und Alt und Menschen mit Behinderung zusammen experimentieren und sich im Spiel begegnen.
Eine Seilbahn für Kinder, eine Workout-Station, Tischtennisplatte und Slackline ergänzen das Freizeitangebot.