„Damit das Mögliche entstehe, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“ Dieses Zitat von Hermann Hesse, der einige Zeit am Untersee lebte, war Ansporn und Motivation für Herbert Dreiseitl und alle am Projekt Beteiligten. Dreiseitl: „Der Bodensee ist nicht zu unterschätzen und ich habe einen sehr großen Respekt vor der Unberechenbarkeit der plötzlich auftretenden Unwetter und der kurzen kraftvollen hohen Wellen, die zerstörende Kraft haben. Wer die letzten Stürme dieses Jahres erlebt hat, wird nachvollziehen, wie alle Beteiligten an der Planung intensiv nach den besten Möglichkeiten der Verbindungen und Verankerung der Inseln und Stegelemente gerungen haben. Dabei spielen auch die jahreszeitlich schwankenden Wasserstände und Strömungen im See eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wir arbeiten sehr sorgfältig mit erfahrenen Fachleuten.“
Die Magie des Lichtes, der Wolkenstimmungen und der Reflektionen des Sees haben ihn als Ruderer zu allen Jahres- und Tageszeiten begeistert. Dreiseitl will allen Besucherinnen und Besuchern der Landesgartenschau diese Augenblicke des Innehaltens ermöglichen. Die Schwimmenden Gärten sind angeordnet wie ein Fächer auf dem See, mit Sitzgelegenheiten zum Chillout und zum Träumen. Und mit Garteninseln, die die vier regionalen VGL-Betriebe Saum, van Elzen, Gropper und Grimm gestalten. Auch sie betreten Neuland. Die Zusammenarbeit mit dem VGL, so Dreiseitl, war überaus fruchtbar. „In der Entwicklung haben mir die vielen Gespräche mit den Landschaftsgärtnern geholfen, meine Ideen reifen zu lassen.“
Technik: Aufgrund der besonderen Lage am Uferweg wird es eine in den See ragende Halbkreisform werden, die mit wechselnden Blickwinkeln die Weite des Sees erfahrbar macht, und die dem Uferbereich in den Villengärten vorgelagert ist. Die halbrunde Steganlage erlaubt zudem einen klaren Zu- und Abgang. Die schwimmenden bepflanzten Inseln in Rundform sind teilweise am Steg fixiert oder in einigem Abstand dem Steg vorgelagert. Alle Elemente müssen auf die wechselnden Wasserstände reagieren können. Gewählt wurden herkömmliche Schwimmkörpersysteme (Pontons), die für die Zeit der Landesgartenschau ausgeliehen und danach wieder vom Bieter zurückgenommen, beziehungsweise weiterverwendet werden. Damit besteht die Steganlage aus PE-Kunststoff-Schwimmkörpern, die mit Metallgerüsten kraftschlüssig über Gelenke verbunden sind. Als Deckbelag wird ein begehbarer Holzbelag (Holzplanken) gewählt.
Die runden vorgelagerten bepflanzten Inseln werden in gleicher Bauart mit PE-Kunststoff Schwimmkörpern gestützt und das aufliegende Pflanzsubstrat wird von einer umliegenden Stahlblechmanschette eingefasst. Das Pflanzsubstrat hat eine untenliegende Drainageschicht zur Entwässerung. Die runden Inseln werden mittels einer jeweils zentralen Fixierung, die sich den Wellen und Seewasserständen anpasst, aus Halteseil und Gegengewicht am Seegrund verankert.