Kunst unter freiem Himmel

Unter freiem Himmel zeigt die Landesgartenschau Überlingen die Werke von 17 zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Ihre Arbeiten setzen sie in Bezug zur Bodenseelandschaft, zu den Elementen und Kräften der Natur, zum Menschen und seiner Umwelt, zur Geschichte und Gegenwart der Stadt.

Uferpark


Carin Arnold
Beziehungskomödie
Carin Arnold ist Holzbildhauerin in Ravensburg und arbeitet vorwiegend mit der Motorsäge an Eschenholz. Die Arbeit Beziehungskomödie überträgt die menschliche Interaktion auf das Wechselspiel von männlichen und weiblichen Blüten der Esche. Die farbig gefasste Skulpturengruppe wirkt in ihrer Dynamik kraftvoll und diskursfreudig.



Tina Zimmermann
Kabelkopfsalat
Natur und Technik, Zivilisationsschrott und Biomasse im Zeitalter des Anthropozän. Organische und anorganische Materie verschmelzen in Zeiten des sechsten Artensterbens zu neuen hybriden Lebensformen als evolutionäre Mahnung und Vorahnung.


RUBBER SOUL
Hat die Schlange der mobilen Zivilisation die Natur im Würgegriff? Oder sind der Baum und die Natur unüberwindbar Lebensraum und Bedingung für die Existenz von Mobilität und Zivilisation? Wer ist Wirt, wer Parasit in dieser Liaison dangereuse?


Korona Stejke
Fotocollagen
„Meine Fotocollagen können als Konterkarieren der digitalen Fotografie im analogen verstanden werden. Ich möchte mit meinen Arbeiten eine differenzierte Aussage über unsere Realität treffen, die ebenfalls nicht allgemeingültig greifbar, sondern wie die Bilder selbst vielschichtig und voller unterschiedlicher Fügungen ist.“


Gabriele Fulterer und Christine Scherrer
CONNY
Das österreichische Künstlerinnen-Duo bespielt mit CONNY den Bodensee und spiegelt mit der interaktiven Skulptur „die Ambivalenz zwischen fröhlichem Kinderspielzeug, billiger Massenproduktion und Umweltverschmutzung“.


Heinrich Schorno
Der Letzte Fisch
Der schweizerisch-ungarische Künstler setzt mit seiner monumentalen Skulptur Der letzte Fisch ein „Mahnmal, um uns an unsere Verantwortung zu erinnern“.


Villengärten


Carin Arnold
Kakteen
Die Werkgruppe Kakteen befasst sich mit der Ähnlichkeit von Natur und Architektur. Carin Arnold bearbeitet die Holzstämme zu kakteenartigen Gebilden mit starken Längsrillen. Das Ergebnis erinnert an den Saguaro, einen mexikanischen Riesenkaktus, wie man ihn aus vielen Western kennt. Die Parallele zur griechischen Baukunst ist gewollt: Die Schaftgestaltung der dorischen Säule mit ihren Kanneluren ist wohl aus der Natur abgeleitet. Die Künstlerin verbindet beides.

Stadtgraben



Markus Brenner
Uhu is watching YOU
„Im Stadtgraben lernen junge Uhus fliegen. Deshalb ist dies ein sensibler und geschützter Ort. Aber Achtung: Der große Vogel beobachtet Dich! Big Brother mal anders. Die Natur beobachtet uns.“

Blatterngraben


Herbert Stehle
Haus-Paar und Sitzende
„Das Thema ‚Behaustsein‘ hat mich in den Bann gezogen. Haus kann Heimat genauso bedeuten wie das Gegenteil – Fremde oder Fremdsein.“ Das Haus ist im Werk des Künstlers ein immer wiederkehrendes Motiv.


Werner Schlotter
Trio
„Was ich finde, sind innere Bilder, rudimentäre Bilder. Diese ‚geträumten‘ Muster arbeite ich um zu stofflich präsenten Gebilden. Sie sind nie vollständig mein Eigen. Sie emanzipieren sich im Arbeitsprozess aus meiner Hand und – stehen mir als autonome Wesen gegenüber.“


Reiner Anwander
Ipotesi
Reiner Anwander recycelt alte Eichenbalken, die er in kraftvolle Skulpturen transformiert. Dabei bleibt sowohl die Wucht der ehemaligen Architekturteile erhalten als auch der geschichtliche Bezug durch das historische Material. Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine elegante Brückenform, die vom Jetzt in eine hypothetische Zukunft führt.


Harald Björnsgard
Fremd-Körper
Der Bildhauer teilt seine Arbeit nach Jahreszeiten ein. Im Sommer fertigt der gebürtige Radolfzeller Plastiken aus Stahl, die er in den neuen Arbeiten zu geschlossenen Körpern aneinanderschweißt. Im Winter dagegen druckt er. Seine Liebe gilt aber dem Stahl, der flexibler ist als Stein: „Man baut eine Plastik auf.“


Susanne 'Zazo' Hackenbracht
Die Sphinx von Überlingen
„Aus der Geschichte Überlingens“ von Wilhelm Telle (1928) zieht die Künstlerin ihre Idee. Dort heißt es über den Blatterngraben: „Ein Gebilde, das, um es vorweg einzugestehen, all meinen Nachforschungen und Deutungsversuchen spottete. Nur das eine ist sicher: sein heutiger Name „Ausfallgraben“ darf nicht ernst genommen werden.“ Das Unerklärliche – die Mystik. Die Skulpturen als „Blatternsamen“.


Hans Schüle
Cluster
Hans Schüle präsentiert ein fortführendes Werk der Serie "Cluster". Der Künstler spielt mit der Wahrnehmung des uns Bekannten - wo hört die Skulptur auf, wo beginnt der Raum? Ein Spiel von Fläche, Form, Licht und Schatten.


Ursula Haupenthal
Landscape, Spring 2011
Als Gegenstück zum Tor zum Bodensee im nahegelegenen Stockach, der Wirkungsstätte von Ursula Haupenthal, ist landscape nun in Überlingen platziert. Analog zur Entstehung unserer Landschaft aus Molasseformationen experimentiert die Künstlerin mit der Erstarrung von flüssigem Aluminium. Erstarrte Zeit, die lesbar bleibt.


Alexander Weinmann
Zwei Wächter
Der Künstler aus Radolfzell setzt seine Werke in historischen Kontext: Tore, Schilde, Wächter, Krieger wirken wie standhafte Relikte aus längst vergangenen Zeiten. Am Fuße des Blatterngrabens positioniert, erinnern seine Zwei Wächter an die Wehrhaftigkeit der Stadt Überlingen im 30-jährigen Krieg.

Rosenobelgärten


Angelika Brackrock
Semiramis
Die in Meersburg schaffende Künstlerin erhebt mit ihrer Skulptur Semiramis das Gartenthema zu einem „schwebenden Blütenbeet“.

Menzinger Gärten


Joëlle Allet
Triplets
Mit ihren gläsernen Kugeln sucht die Schweizer Künstlerin nach Möglichkeiten die Umgebung anders wahrzunehmen. Eine Arbeit, die zum Staunen und Entdecken einlädt.